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EIN RÜCKBLICK 1
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peter bornhöft 'am anderen ende der landkarte gibt es uns auch' Ich hab von Aachen gehört von Kaisern in Rom von einer Filmkulisse in Nürnberg von einer Schädelstätte in Worms und so weiter geradewegs ins Gasthaus zum Deutschen Eck wo ich dich wiedersehe strahlend und schön wie eine Jüdin aus Polen. Wir fahren mit der Geisterbahn
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marcus neuert 'casanegra' eine Idee, lauernd im Dunkel der Zimmerecke. Bin sicher, dass sie da ist. Schatten. Fast hätt ich sie übersehn, doch sie kann das Funkeln nicht ganz unterdrücken. Zieh, Fremder, spricht sie mit rauchiger Stimme und tritt ins Licht, zieh und schreib langsam. Ich schau dir auf die Feder, Kleiner. Was bleibt mir übrig. Bin bloß der Kuli. Doch sie, wenn sie Pech hat und die Nacht vorüber ist, nur ein Klischee. |
engel gsp |
hellmuth opitz aus dem neuen lyrikband 'die dunkelheit knistert wie kandis' glück ist die sekunde davor wie du das sagst mit der gemeisselten klarheit dieses satzes kann der nachmittag natürlich nicht mithalten durchgrübelt und durchgraupelt wie er ist und auch du die ihn geäussert fällst stark ab im gegenverkehr müder blicke deine seele ein gewerbegebiet mit zwei zubringern zum herzen des pragmatismus und was da tickert bei dir dort wo andere ihren takt haben ist nur ein kontoauszugsdrucker |
fritz widhalm wien aus 'mr. elk' prosa in poetischer sprache drei tassen heisse schok olade über schwemmen einen bemerkenswerten mund und zogen ihn ein loch enger fünf zentimeter bis hinter die spitzen flachen ohren die geste war streng ver traulich fünf und fünf zig sexuell wie ein theaterstück |
matthias bronisch 'was aber bleibt'
den hyèren der blick den wein na und? zu sprechen und schon gar nicht: |
ralf burnicki iranische skizzen 'teheran I' Der Iran fährt soviel Hoffnungsstau. |
erinnerungen gsp |
rolf birkholz aus 'auf grauer spur' unter, zwischen, auf und im ab rüthen, nuttlar, wünnenberg |
horst a. bruno ein fragment aus 'kurt's 1944 puppen' inspiriert von kurt schwitters bauze die schnauze
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klaus stadtmüller zur zeit singapore 'brüstelheugen, eingefölgt' Fankel die Heugen bei Sippelgrein |
lisa spalt eine mini textprobe aus 'saschaident' prosa in poetischer sprache schön, wie? motzt krass die was grölst mich an? sprachenmist! die freche barbie seufzt: männchen bist kein märchentyp, nee bläht den mist dir, ken die fresse, äh, den rand? schnür den vers kos die schrift miss den vers-fuss die scheeene sprache! |
mai wenn die gedanken wieder luftiger gehen und die mild der nacht die röcke hebt gsp |
franziska röchter 'du hast nie gesagt' du hast nie gesagt : lass uns tanzen gehn // aber sterne hast du mir gezeigt du hast nie gefragt : wie ist dein wohlergehn // doch du warst nie abgeneigt zu reisen in fremde lande / allzeit bereit für meine gelüste webtest du bande jenseits der verfallzeit meiner brüste du trägst slips in feinripp / ich weiss was ich hab du bist nicht echt hip doch auf deinem grab werd ich später eingravieren // er wollte nicht tanzen doch er liebte pflanzen und nie musste ich frieren |
gsp |
ilse kilic wien textprobe aus 'monikas chaosprotokoll' ein umfangreiches prosawerk ohne e und u geschrieben im sinn der methodischen beschränkung der 'gruppe oulipo' chaos als show organisation im film ist strikt bild jagt bild so flott dass das blickorgan das konstant als fortgang wahrnimmt rastlos als action mithin wirkt das kino fast wie propaganda im film wars sinnlos dass das bild variationslos stand das blickorgan irrt sich |
gerhard jaschke wien/ ich, mensch bin der tropfen der in milliarden von jahren den stein aushöhlt ich, mensch bin alles oder nichts im wettlauf mit meinem schatten dem vorspann meiner geschichte dem kreis ohne anfang und ende ich, mensch werfe mich übers ziel mit der anspannung aller meiner kräfte ich, mensch weiss nichts ich, mensch steh in allem am anfang bin das rätsel das ich mir selbst aufgab die lösung des alltags ein eingeschriebener anonymer brief ohne absender ohne empfänger
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und wieder mal flogen wir über ungewissem land gsp |
hulliams kamlem/ duala, kamerun/ zur zeit chicago/ 'syrische sperrstunde' Auf die hohen Kanten der Nacht wird sich ein Herz festkrallen an das berstende Tamtam wird mit der Angst in die Einsicht gehen Türe dann gießen sich in Zement in den Eigenweiden der Wände weht Zuflucht draußen tobt eisern die Stille draußen verkauft sich der Tod gebilligt und geneigt Ein Bär trägt Schlitz und gebraucht herrlich die Scham dann schwadronieren die Sirenen seiner Panzer noch vor der Mitternacht werden Mütter der Angst beiwohnen und der Bär spricht glatt und ernst und fein vorhergeleerte Worte Eigentlich ist das alles ein Märchen das Blut die Menschenschreie die Schüsse und das Kindertotenlied eigentlich peilt sich die Welt ins kunterbunte Theaterstück doch die Gewehre sprechen ungehalten und Leben stirbt wirklich |
am ersten tag schuf gott das quadrat am vierten den kreis am letzten den menschen dem blieb nichts anderes übrig als sich den dingen zu fügen gsp |
michael halfbrodt eine kleine textprobe aus 'nieder' Das ist die große Stunde der Duckmäuser und Frömmler auf Widerruf in die bürgerliche Gesellschaft entlassene Untote die ihre buntscheckigen Livreen gegen einen feldgrauen Stresemann eingetauscht haben und als wären sie einem verwaschenen Fresko der neusachlichen Grau in Grau Malerei entsprungen palavernd auf der Freitreppe der Niedertracht posieren auf Regenschirme gestützt die mit der Makulatur des Gothaer Programms bespannt sind welches einem Adelskalender zum Verwechseln ähnlich sieht |
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